FIP – Feline Infektiöse Peritonitis (Bauchfellentzündung)

Die Erkrankung:

FIP ist eine Infektionskrankheit, die durch das Feline Coronavirus (FCoV) ausgelöst wird.

Dieses Virus ist weltweit bekannt und verbreitet. Etwa 90% der Katzen tragen das Virus bereits in sich. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der infizierten Hauskatzen bricht die FIP-Erkrankung jedoch auch aus, das sind ca. ein bis zwei Prozent aller Katzen.

Das Virus:

Das Virus, welches heute als Felines Coranaviruas bekannt ist, wurde bis ca. 1990 in zwei verschiedene Viren unterteilt: Erstens in das „Feline Enterale Coronavirus“ (FECV) und  zweitens in das tödliche „Feline Infektiöse Peritonitis-Virus“ (FIPV).

Zunächst ist das Virus (FECV) ungefährlich und mutiert später, bedingt durch ein geschwächtes Immunsystem im Körper der Katze. Das Virus wird durch infizierten Kot oder verunreinigte Gegenstände übertragen. Auch eine Übertragung durch den Menschen ist möglich. Oft infizieren virustragende Katzenmütter ihre Föten bereits während der Trächtigkeit.
Prinzipiell sind alle Katzenarten und Altersgruppen für den FIP-Virus empfänglich. Am häufigsten befällt die Erkrankung jedoch Tiere im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren und ältere Tiere ab 14 Jahren. Katzen in größeren Katzenhaltungen sind stärker gefährdet als einzeln lebende Wohnungskatzen.

Vermehrung der Viren:

Bei einem Teil der Tiere bricht die Erkrankung trotz erfolgter Virusmutation aufgrund einer starken Immunreaktion nicht aus. Das Immunsystem ist dadurch in der Lage, die infizierten Blutzellen unter Kontrolle zu halten. Diese Tiere bleiben ohne jegliche feststellbaren Symptome, scheiden das Virus jedoch als Virusträger weiter aus. Bei einem Teil der Tiere wird auch eine vollständige Viruselimination vermutet, wodurch sie allerdings für Neuinfektionen wieder empfänglich sind.
Störungen des Immunsystems, z. B. durch Stress oder andere Erkrankungen, die zu einer stärkeren Virusvermehrung im Darm führen, sind vermutlch verantwortlich für das Mutieren der Viren. Einen Einfluss auf die Tödlichkeit der Krankheit hat die Bildung von Antikörpern, denn diese können das Virus nicht neutralisieren. Die Bildung und Vermehrung von Antikörpern trägt hier paradoxerweise dazu bei, dass sich das Virus vermehrt und sich die Krankheit demzufolge verschlimmert (sog. „antikörperabhängige Verstärkung der Virusinfektion“, engl.antibody-dependent enhancement), wird auch bei Viruskrankheiten des Menschen (z. B. Aids, Dengue-Fieber) beobachtet.

Der FIP-Titer:

Die Ergebnisse des Labortests müssten eigentlich nicht FIP-Titer sondern eher Corna-Titer heißen, da bei diesem Test lediglich auf Coronavieren getestet wird und sagt lediglich aus, dass die Katze Kontakt mit Coronaviren hatte und dagegen Antikörper gebildet hat. Eine 100%ige FIP-Erkrankung lässt sich NUR an einem toten Tier feststellen.
Die Höhe des FIP-Titers steht in direktem Zusammenhang mit weiteren, entzündlichen Erkrankungen und vor allem dem stressbedingten Zustand der Katze!
Lassen Sie ihr Tier nicht nur auf Grund des erhöhten Titer-Wertes einschläfern!
In jedem Fall müssen sich die Symptome der Krankheit eindeutig zeigen!

Der FIP-Test:

Eine gesunde Katze auf eine FIP-Erkrankung testen zu lassen, ist völlig sinnlos, da ein gesunder Körper wird natürlich auch keine auffälligen Blutwerte zeigen. Erst nach dem Ausbruch der Krankheit verändern sich die Blutwerte. Ein FIP-Test ist also nur dann sinnvoll, wenn die Katze bereits erkrankt ist.

Die Erkrankung kann in zwei Formen auftreten:

Feuchte Form:

Die klassische „feuchte Form“äußert sich in Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle und/oder der Brusthöhle. Die Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle können als Umfangsvermehrung mit Fluktuation meist gut diagnostiziert werden. Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle können zu schwerer Atemnot führen. Eine Punktion liefert eine gelbliche, fadenziehende, viskose Flüssigkeit. Die Tatsache, dass es sich hierbei um ein proteinreiches Exsudat handelt, welches in seiner Erscheinungsform recht typisch ist, ist ein wesentliches diagnostisches Kriterium.

Trockene Form:

Die „trockene Form“ äußert sich in knotigen Veränderungen, vor allem im Bauchraum. Auch das Gehirn, die Augen, die Organe der Brusthöhle oder lediglich die Haut können betroffen sein. Je nach Organlokalisation können gelbliche Schleimhäute, Augenerkrankungen, Anämie oder neurologische Erscheinungen auftreten.

Als eine praktikablere Strategie zum Schutz der Ihrer Katze(n) kann lediglich empfohlen werden, die potentiell krankmachenden FCoV-Viren soweit wie möglich auszudünnen und ist mit einfachen Methoden bereits durchführbar.

Der genetische Aspekt der Erkrankung:

Seit Jahren wird ein Zusammenhang zwischen einem genetisch bedingten, schlechten Immunsystem und dem Ausbrechen der Krankheit vermutet. Diese Vermut lässt sich mittlerweile anhand von Beispielen belegen. Studien beweisen, dass eine Katze ohne die erbliche Veranlagung auch nicht an FIP erkranken wird. Wenn eine Katze die genetische Veranlagung aufweist, wird jedoch auch sie nur dann daran erkranken und sterben, wenn sie im Laufe ihres Lebens mit dem FIP-Virus in Kontakt kommt!

Mögliche Maßnahmen sind:

  • stressfreie Haltung und gute Versorgung der Tiere
  • Aufstellen möglichst vieler Kotkisten, welche mehrmals täglich gereinigt werden sollten
  • wenn möglich, Verwendung immer der gleichen Trink- und Futtergefäße und deren tägliche Reinigung
  • Haltung der Katzen in Kleingruppen von 3 bis 4 Tieren
  • Entfernung von starken Virusausscheidern aus der Gruppe
  • Muttertiere 2 Wochen vor dem Wurf aus der Gruppe entfernen und separate Aufzucht der Jungtiere

weitere Informationen zu dieser Krankheit erhalten Sie auch unter den folgenden Links:

wissenschaftlicher Artikel aus der Zeitschrift OUR Cats zum Thema FIP

Elisa Test

Was ist ein ELISA-Test?

ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) ist ein inzwischen verbreitetes Verfahren, um einzelne Proteine nachweisen zu können. Dabei nutzt man die Mechanismen des Immunsystems: Wird eine Substanz vom Immunsystem als fremd erkannt, bildet es „Antikörper“, die an das fremde Molekül andocken und es so markieren.

Diese so genannte Antikörper-Antigen-Reaktion wird für den ELISA-Test genutzt. Soll ein bestimmtes Protein nachgewiesen werden, müssen die dazu passenden Antikörper bekannt sein und zuvor mit verschiedenen gentechnischen oder zellbiologischen Verfahren hergestellt worden sein. Ist dann in einer Probe das gesuchte Protein vorhanden, fischen es die auf ein Trägermedium aufgebrachten Antikörper heraus. Dabei wird eine von Enzymen gesteuerte Reaktion ausgelöst, die zu einem sichtbaren Farbniederschlag führt.

ELISA-Tests sind heute in der medizinischen Diagnostik weit verbreitet. Sie werden aber auch in vielen anderen Bereichen genutzt, wenn einzelne Proteine nachzuweisen sind. Davon zu unterscheiden sind Verfahren, mit denen DNA oder DNA-Sequenzen nachgewiesen werden können.

Wie sicher ist der Test?

Ein ELISA-Test ist auch zum Nachweisen von Giardia-Zysten eine sichere und anerkannte Methode, die hier nur empfohlen werden kann. Bitte beachten Sie jedoch, das Giardia-Zysten nicht bei jedem Kotabsatz ausgeschieden werden und eine Sammelkotprobe über 5 Tage daher unerlässlich ist.
Der erste Nachtest, nach einer Giardiabehandlung solle frühestens 4 Wochen nach Abschluss der Medikamentengabe erfolgen.

Narkose von Maskenkatzen

Eine Narkose birgt immer ein gewisses Risiko – auch bei unseren Fellnasen.

Maskenkatzen – wie die Ragdoll – unterliegen allerdings einem erhöhten Risiko – sofern sich der Tierarzt nicht gut mit der Narkose bei Maskenkatzen auskennt.

Narkose bei Maskenkatzen …

Wenn Ihre Katze nun doch einmal krank wird und operiert werden muss oder kastriert wird, ist es speziell bei Maskenkatzen wichtig zu wissen:

Maskenkatzen reagieren wesentlich empfindlicher auf eine Narkose als andere Katzen!!!
Leider wissen dies noch nicht alle Tierärzte in Deutschland!
Bitte weisen Sie Ihren Tierarzt unbedingt zur Sicherheit noch einmal darauf hin, dass gerade Maskenkatzen deutlich sensibler auf die normale Dosierung eines Narkosemittels reagieren und deutlich schlechter wieder wach werden und/oder unter Kreislaufproblemen leiden!

In lezter Zeit sind leider immer wieder – sogar gehäuft Fälle aufgetreten wo Katzen aus der Narkose nicht mehr aufgewacht sind – insbesondere Maskenkatzen!

Hierfür gibt es folgende Erklärung:
Den Maskenketzen fehlt ein bestimmtes Lipid (Fettstoff) im Blut. Daher wird das  Narkosemittel stärker und besser vom Körper aufgenommen. Daraus resulitert, dass eine normal dosierte Narkose im Grunde völlig überdosiert ist. Die Folgen davon könne ein Schock oder sogar der Herzstillstand während oder kurz nach der Narkose sein.

Insbesondere bei Maskenkatzen sollte darauf geachtet werden, dass nur so viel Narkosemittel verabreicht wird, dass die Katze wirklich gerade schläft. Eine genaue Dsierung des Narkotikums sollte auf der Grundlage des Gewichtes des Tieres erfolgen. Wenn es die Möglichkeit der Verwendung von Lachgas gibt, sollten Sie diese Variante bevorzugen. In vielen Ländern wird diese Form der Narkosemittelgabe schon seit langem regulär praktiziert und ist dringend anzuraten!

Eine weitere Todesursache ist, wenn die Katze nach der Operaton nicht stetig unter Beobachtung gehalten wird und z.B. einen Kreislaufschock erleidet oder an Erbrochenen erstickt.

Wie verhält man sich nun am Besten als Besitzer einer Point-Katze, die operiert werden muss?

Man sollte, den behandelnden Arzt auf jeden Fall auf diese Tatsache hinweisen. Natürlich sollte der Tierarzt vor jeder Narkose das Tier sorgfältig untersuchen und die Herztöne abhören. Die Katze sollte gewogen werden und die Dosis eher niedrig gegeben werden. Besser ist es, ggf. noch Narkosemittel nachzuspritzen, wenn die Katze während der Narkose Anzeichen des wach werdens zeigt.

Im Falle der Maskenkatzen ist eine Lachgasnarkose die beste Wahl. Diese wird über eine Maske verabreicht, was zur Folge hat, dass die Einschlafzeit deutlich länger ist, aber die Katze ist im Anschluss nach der OP sofort wieder fit und das Risiko eines Herzstillstands wird hier auf ein Minimum reduziert. Während der OP ist es empfehlenswert, die Katze mittels Infusion mit Vitamin B und Kalzium zu versorgen. Sollte es dennoch Komplikationen geben, muss hier sofort medikamentös eingeschritten werden. Falls der Tierarzt über ein Diagnosegerät für den Blutdruck verfügt, was leider auch kein Standard ist, sollte die Katze während der OP daran angeschlossen sein und auch danach noch einige Zeit überwacht werden.

Am häufigsten wird wohl Ketamin bei der Injektionsanästhesie eingesetzt (z.B. Ketamin + Xylazin, Ketamin + Medetomidin, Ketamin + Diazepam usw.).

Zu einer Überdosierung kann es im Übrigen schon kommen, wenn sich Besitzer oder Tierarzt auch nur geringfügig im Gewicht verschätzen – daher UNBEDINGT wiegen!

Für die Versorgung der Katze nach der Operation ist es am Besten, wenn überwacht wird, dass die Katze weder unterkühlen noch überhitzen kann. Für den Weg nach Hause empfiehlt es sich eine Wolldecke oder möglicherweise sogar eine Wärmflasche mitzunehmen.
Meist braucht die Katze mehrere Stunden bis sie wieder fit ist. In dieser Zeit sollten Sie sicher stellen, dass die Katze sich nicht verletzen kann. Manche Katze ist in diesem halbwachen Zustand schon eine Treppe herunter gestürzt oder hat versucht irgendwo drauf zu springen und sich dann verletzt, weil ihr dies in ihrem Zustand noch nicht möglich war.

Als gute Lösung bietet es sich hier an, die Katze noch eine Weile in einer Transportbox unterzubringen. Diese sollte jedoch etwas größer sein, damit sie etwas Bewegungsspielraum hat.

Bieten Sie der Katze erst Wasser und Futter an, wenn sie schon wieder auf ihren eigenen Füßen stehen kann. Es empfiehlt sich, auch erst einmal nur sehr wenig Futter zum Testen anzubieten. Wenn die Narkose nicht gut vertragen wurde, kann es auch jetzt noch zum Erbrechen führen.

Katzenkrankheiten

kleines Lexikon der Katzenkrankeiten ?…

Wenn die Miez einmal krank wird, ist es für jeden Katzenbesitzer äußerst wertvoll, mehr über diese Krankheit zu erfahren.

Wir sind bemüht, hier ein kleines Lexikon aufzubauen, wo nur fundierte Aussagen zu finden sind. Natürlich ist es nicht möglich, diese Seite sofort komplett aufzubauen, da doch ein großer zeitlicher Aufwand nötig ist, umd die entsprechenden Recherchen durchzuführen.
So werde wir diese Seite stetig weiter ergänzen.

Die Krankheiten werden in alphabetischer Reihenfolge aufgefürht.

A
Aids bei der Katze (FIV – felines Immundefizienzvirus)
Anaphylaktischer Schock
ANI
Allergie

B
Bauchfellentzündung (FIP – Feline Infektiöse Peritonitis)
Blutwerte

C
CNI – chronische Niereninsuffizienz – Linkempfehlung dazu

D
Durchfall

E
Erbrechen

Epileptische Krampfanfälle bei Katzen

F
FeLV – Felines Leukämievirus – auch „Leukose“ genannt
FHV-felines Herpesvirus, FCV-felines Calicivirus – auch Katzenschnupfen
FIV – felines Immundefizienzvirus – auch Katzenaids
FPV-Felines Parvovirus – auch Katzenseuche
FORL

G
Giardien

I
Impfsarkome

J
Juckreiz

K
Katzenaids (FIV – felines Immundefizienzvirus)
Katzenseuche (FPV-Felines Parvovirus)
Katzenschnupfen (FHV-felines Herpesvirus, FCV-felines Calicivirus)

L
„Leukose“ (FeLV – Felines Leukämievirus)

O
Ohrmilben
Ohrenentzündung (Otitis)

T
Tollwut

Z
Zwingerhusten (Bordetella Bronchiseptica)

Rotes und weißes Blutbild

„Rotes“ Blutbild:

Leukozyten
Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind für die Abwehr gegenüber Fremdstoffen und Krankheitserregern verantwortlich.
Wann immer der Organismus durch das Auftreten von „Feinden“ , wie z.B. Bakterien, Pilzen, Fremdkörpern, oder auch durch extreme körperliche oder psychische Belastung in Alarmbereitschaft versetzt wird, werden die Leukos mobilisiert und beginnen – sofern erforderlich – ihren Kampf gegen „Eindringlinge“ und zur Abwehr von Entzündung.
Zu den Leukozyten zählen alle weißen Blutzellen (Monozyten, Lymphozyten und Granulozyten) in ihrer Gesamtheit. Sie sind z.T. Schwankungen unterworfen.

Erhöhter Wert bei:
– häufigste Ursache ist akute Entzündungen, die nicht von Viren, sondern von Bakterien, Pilzen und Parasiten hervorgerufen
– extremer Streß
– Schockzustände (meist nur kurz anhaltende Vermehrung der Leukozyten)
– Zytostatika (Chemotherapie)
– bei Kompliktaionen von Antibiotikagaben

Stark ausgeprägte Erhöhungen:
– bei den schwersten Erkrankungen des Blutsystems, den Leukämien.

speziell Katze erhöht bei:
z. B. bei Stress (die Blutabnahme reicht dazu aus – Stressleukozytose vor allem bei Jungtieren)
– Bakterien, Pilze, Ricksettien, Protozoon, Diabetis mellitus, Urämie, Endotoxine, Vergiftungen, Myositis, Tumore, Morbus Cushing, Überfunktion im Nebennierenmark, Schilddrüsenüberfunktion, Corticosteroid-, ACTH-, Adrenalin- und Schilddrüsen-hormongaben Hämatome, Hirnblutungen, Encephalitiden, Epilepsie, Leukämie, körperfremde Proteine

deutlich erhöht bei Infektionen, Entzündungen, Gewebszerfall, bei Leukämien oder unter Einwirkung von Cortison

speziell Katze:
Erniedrigt unter 6000 pro ml (Leukopenie) z. B. bei Blutbildungsstörungen, Schock, viralen immuinschwächenden Erkrankungen wie z.B. bei Katzenseuche. (hier ist das prozentuale Verhältnis der verschiedenen Zellklassen der weißen Blutkörperchen wichtig!)

Thrombozyten (Blutplättchen)
Die Thrombozyten dienen der Blutgerinnung.

Vermindert (Thrombozytopenie)
z.B. bei Bildungsstörungen wie Knochenmarkerkrankungen, Infektionskrankheiten, Entzündungen, Tumoren.

Erhöhter Wert (Thrombozytose) bei
z.B. bei Eisenmangelanämie, chronischen Blutungen, operative Eingriffe

Erythrozyten
sind die roten Blutzellen (bei allen Säugern (auch dem Menschen) ohne Zellkern) im Dienst des Sauerstoff- und Kohlendioxydttransportes.
Wenn die Zahl der roten Blutkörperchen verringert ist, spricht man von Anämie, also Blutarmut. Die Hauptfolge von Blutarmut ist die verschlechterte Sauerstoffversorgung des Gewebes.

Erhöhung
(Erythrozytose, Polyglobulie) bei Sauerstoffmangel oder gestörter Sauerstofftransportfunktion, Lungenerkrankungen, Pseudopolyglobulie bei Flüssigkeitsverlusten, Exsikkosen

Verminderung bei:
Anämie.
Anämie bewirkt Schwäche, Mattigkeit und Blässe. Erniedrigte Werte treten oft auch bei Leukose, FIP und FIV auf.

Hämoglobin (Roter Blutfarbstoff)
vermindert bei:
Parasiten (Babesien), Toxinen

Hämatokrit
HCT, HK, HKT, HAT, PCV. Der Anteil des Volumens aller geformten Blutelemente am Blutvolumen (Anteil der Ery-Volumens am Blutvolumen)

Erhöhter Wert:
kann eventuell auftreten bei Austrocknung bedingt durch Erbrechen, Durchfall etc.)

Erniedrigter Wert bei:
aplastische Anämie , chron.Entzündungen und Tumore, Vergiftungen, Leukämie, Panleukämie, chron. Anämie (Sickerblutung) Vit-K-Mangel, Prothrombinmangel, Hämophilie, Thrombozytopenie, blutsaugende Parasisten

MCV
Durchschnittliche Größe der Erythrozyten. Oft erhöht bei Anämien. Der Körper versucht den Mangel an Erythrozyten durch eine Vergrößerung der einzelnen Erythrozyten auszugleichen. Junge Katzen haben niedrigere Erythrozytenzahlen, sie sind aber bis zu 2x größer (Neugeborene) als bei erwachsenen Tiere

Vermindert (Mikrozytose)
bei Hämoglobinbildungsstörungen, z.B. Eisenmangel (hypochromen Anämie)
= Eisenmangelanämie

MCH
Dieser Wert (Norm: 13-17) gibt an, wie viel Hämoglobin der einzelne Erythrozyt trägt. Er ist bei manchen Arten der Anämie erhöht. Der Körper versucht mittels gesteigerter Einlagerung von Hämoglobin in den Erythrozyten deren zahlenmäßigen Mangel wieder auszugleichen.

MCHC
Mittlere Hämoglobinkonzentration des Einzelerytrozyten – errechnet sich aus Hämatokrit und Hämoglobin.

Vermindert
nur bei extremem Eisenmangel.

Erhöht

bei einzelnen Formen hämolytischer Anämien.

RDW (red cell distribution width)
Der RDW zeigt die Verteilungshäufigkeit der Erythrozyten-Volumina auf.
(dient der Funktionsüberprüfung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten))

Diese Anämie-Indices (MCV, MCHC, MCH, RDW) erhebt man eigentlich nur bei Verdacht auf Anämie, um zu gucken, wo die Ursache liegt

 

„Weißes“ Blutbild:

Segmentkernige Normwert 60 – 78 %
Stabkernige Granulozyten Normwert 0 – 4 %

Dass Stabkernige im Blut auftauchen, bedeutet, dass ein Infekt schon viel zu lange wütet. Hier wird es Zeit, dass das RICHTIGE AB eingesetzt wird.

Für die Bekämpfung sind erst mal die Segmentkernigen zuständig, aber wenn die zu wenige werden, weil eben die Entzündung zu lange dauert, bzw. schon lange besteht, erscheint im Blut die Vorstufe der Segmentkernigen, die Stabkernigen.

Neutrophile
sind weiße Blutkörperchen aus dem Knochenmark, die feine sich neutral verhaltende Körnchen enthalten
Neutrophile treten vermehrt bei akuter Infektion auf.

Lymphozyten Normwert 15 –38 %
Zirkulierende Blutlymphozyten stammen aus dem Knochenmark oder Thymus. Die Aufenthaltsdauer im Blut beträgt ca. 8-12 Stunden je Umlauf, die Lebenszeit der Lymphozyten beträgt Monate bis Jahre.

Aufgaben und Funktion der Lymphozyten
Lymphozyten entwickeln im Laufe ihres Lebens eine antigenspezifische Immunität durch den Erwerb von antigenspezifischen Rezeptoren. Sie gehören damit zur spezifischen Immunabwehr. Sie sind beteiligt an der Produktion spezifischer Antikörper, der Immunregulation und haben Aufgaben im Rahmen der Zytotoxizität.

B-Lymphozyten
Die B-Zell-Reifung erfolgt in speziellen Reifungsorganen (Vogel: Bursa fabricii, Mensch: Knochenmark, Wiederkäuer: Peyersche Platten des Ileums). Dort erfolgt durch Antigen-Präsentation die Ausbildung spezifischer membranverankerter Antikörper. Jede B-Zelle kann nur einen bestimmten Antigenrezeptor exprimieren. Erfolgt die Bindung „ihres“ spezifischen Antigens kommt es zur Ausreifung zur Plasmazelle und zur Produktion von spezifischen Antikörpern (humorale Immunität).

T-Lymphozyten
Der Erwerb antigenspezifischer Rezeptoren der T-Lymphozyten erfolgt im Thymus. Dort findet zusätzlich eine Negativselektion statt. T-Zellen, die mit körpereigenen Proteinen reagieren, werden eliminiert. Die übrigen immunkompetenten T-Lymphozyten werden wieder in die Peripherie entlassen. Nach Aktivierung von T-Lymphozyten durch spezifischen Antigenkontakt kommt es zur Freisetzung von Zytokinen und zur Zytolyse (zelluläre Immunität).
Die Anzahl der Lymphozyten ist abhängig von der Produktionsrate, der Zerstörung, der Umverteilung (Rezirkulation) und dem Alter des Tieres (die Lymphozytenzahl ist in den ersten Lebenswochen physiologischerweise sehr viel höher als beim adulten Tier).

Die Weiterentwicklung geschieht in den sekundären lymphatischen Organen, vor allem in Milz, Lymphknoten und Tonsillen, wo sie auch gespeichert werden. Nur ca. 4% des Gesamtbestandes verweilt ständig im Blut. Bei Antigen-Kontakt „schulen“ die im Blut vorkommenden Lymphozyten die in den sekundären Lymphorganen wartenden Lymphozyten auf die abzuwehrenden Antigene.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes: Lymphopenie
bei schweren Infektions-krankheiten, Streß, von außen zugeführten oder überproduzierten Gluco-corticoiden.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes: Lymphozytose
bei Infektionskrankheiten, in der lymphozytären-eosinophilen-Heilungsphase chronischer Infektionen, llymphatischer Leukose,…

Monozyten
Monozyten reifen im roten Knochenmark unter Einfluss von Granulozyten-Monozyten-stimulierenden Faktoren. Es existiert kein Knochenmarksspeicher, so dass ein erhöhter Bedarf nur durch gesteigerte Produktion gedeckt werden kann. Im Blut verbleiben Monozyten 1-2 Tage.
Im Gewebe reifen Monozyten zu Makrophagen aus. Die Lebenszeit im Gewebe beträgt Monate bis Jahre. Monozyten und Makrophagen bilden zusammen das System der mononukleären Phagozyten (Fresszellen). Ortsständige Gewebsmakrophagen sind z.B. Kupfersche Sternzellen, Alveolar-Makrophagen, Mikro-Gliazellen, Mesangialzellen der Niere, Sertolizellen, Osteoklasten sowie Synovialis-Deckzellen.

Eosinophile Granulozyten Normwert 0 – 6 %
sind zur Phagozytose befähigt sind, lysieren die Antigen-Antikörper-Komplexe, stimulieren die T-Lymphozyten, üben eine dämpfende Wirkung auf entzündliche Prozesse aus, bauen Histamin und Heparin ab.

Erhöhter Wert bei:
– parasitären (u.a. Askaridose) oder allergischen Erkrankungen, Addison-Krankheit, eosinophile Gastritis sowie in der eosinophil-lymphozytären Heilphase.

Basophile Granulozyten Normwert 0 – 1 %
Enthalten Histamin und das gerinnungshemmende Heparin. Daraus leitet sich ihr funktioneller Zusammenhang mit den Mastzellen des Bindegewebes her.

Differentialblutbild:
Stabkernige
Neutrophile
Lymphozyten
Monozyten
Eosinophile
Basophile

Diese Werte werden in Berlin zumindest von den Laboren „Laboklin“ und „Synlab“ erhoben.

Bei Vollblut-Untersuchungen ist weiterhin zu beachten:

Glucose ist bei längerer Vollblut-Lagerung falsch erniedrigt.

Fruktosamin-, Kalium-, a-HBDH-, LDH-, Phosphat- und CPK-Werte sind bei längerer Vollblutlagerung falsch erhöht.

Quellen: Lehrbuch für Heilpraktiker, heiligebirma-thecosyone.de, catgirly.de, felican-online.de, katzen-lexikon.de/Blutbild

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