FIP – Feline Infektiöse Peritonitis (Bauchfellentzündung)

Die Erkrankung:

FIP ist eine Infektionskrankheit, die durch das Feline Coronavirus (FCoV) ausgelöst wird.

Dieses Virus ist weltweit bekannt und verbreitet. Etwa 90% der Katzen tragen das Virus bereits in sich. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der infizierten Hauskatzen bricht die FIP-Erkrankung jedoch auch aus, das sind ca. ein bis zwei Prozent aller Katzen.

Das Virus:

Das Virus, welches heute als Felines Coranaviruas bekannt ist, wurde bis ca. 1990 in zwei verschiedene Viren unterteilt: Erstens in das „Feline Enterale Coronavirus“ (FECV) und  zweitens in das tödliche „Feline Infektiöse Peritonitis-Virus“ (FIPV).

Zunächst ist das Virus (FECV) ungefährlich und mutiert später, bedingt durch ein geschwächtes Immunsystem im Körper der Katze. Das Virus wird durch infizierten Kot oder verunreinigte Gegenstände übertragen. Auch eine Übertragung durch den Menschen ist möglich. Oft infizieren virustragende Katzenmütter ihre Föten bereits während der Trächtigkeit.
Prinzipiell sind alle Katzenarten und Altersgruppen für den FIP-Virus empfänglich. Am häufigsten befällt die Erkrankung jedoch Tiere im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren und ältere Tiere ab 14 Jahren. Katzen in größeren Katzenhaltungen sind stärker gefährdet als einzeln lebende Wohnungskatzen.

Vermehrung der Viren:

Bei einem Teil der Tiere bricht die Erkrankung trotz erfolgter Virusmutation aufgrund einer starken Immunreaktion nicht aus. Das Immunsystem ist dadurch in der Lage, die infizierten Blutzellen unter Kontrolle zu halten. Diese Tiere bleiben ohne jegliche feststellbaren Symptome, scheiden das Virus jedoch als Virusträger weiter aus. Bei einem Teil der Tiere wird auch eine vollständige Viruselimination vermutet, wodurch sie allerdings für Neuinfektionen wieder empfänglich sind.
Störungen des Immunsystems, z. B. durch Stress oder andere Erkrankungen, die zu einer stärkeren Virusvermehrung im Darm führen, sind vermutlch verantwortlich für das Mutieren der Viren. Einen Einfluss auf die Tödlichkeit der Krankheit hat die Bildung von Antikörpern, denn diese können das Virus nicht neutralisieren. Die Bildung und Vermehrung von Antikörpern trägt hier paradoxerweise dazu bei, dass sich das Virus vermehrt und sich die Krankheit demzufolge verschlimmert (sog. „antikörperabhängige Verstärkung der Virusinfektion“, engl.antibody-dependent enhancement), wird auch bei Viruskrankheiten des Menschen (z. B. Aids, Dengue-Fieber) beobachtet.

Der FIP-Titer:

Die Ergebnisse des Labortests müssten eigentlich nicht FIP-Titer sondern eher Corna-Titer heißen, da bei diesem Test lediglich auf Coronavieren getestet wird und sagt lediglich aus, dass die Katze Kontakt mit Coronaviren hatte und dagegen Antikörper gebildet hat. Eine 100%ige FIP-Erkrankung lässt sich NUR an einem toten Tier feststellen.
Die Höhe des FIP-Titers steht in direktem Zusammenhang mit weiteren, entzündlichen Erkrankungen und vor allem dem stressbedingten Zustand der Katze!
Lassen Sie ihr Tier nicht nur auf Grund des erhöhten Titer-Wertes einschläfern!
In jedem Fall müssen sich die Symptome der Krankheit eindeutig zeigen!

Der FIP-Test:

Eine gesunde Katze auf eine FIP-Erkrankung testen zu lassen, ist völlig sinnlos, da ein gesunder Körper wird natürlich auch keine auffälligen Blutwerte zeigen. Erst nach dem Ausbruch der Krankheit verändern sich die Blutwerte. Ein FIP-Test ist also nur dann sinnvoll, wenn die Katze bereits erkrankt ist.

Die Erkrankung kann in zwei Formen auftreten:

Feuchte Form:

Die klassische „feuchte Form“äußert sich in Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle und/oder der Brusthöhle. Die Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle können als Umfangsvermehrung mit Fluktuation meist gut diagnostiziert werden. Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle können zu schwerer Atemnot führen. Eine Punktion liefert eine gelbliche, fadenziehende, viskose Flüssigkeit. Die Tatsache, dass es sich hierbei um ein proteinreiches Exsudat handelt, welches in seiner Erscheinungsform recht typisch ist, ist ein wesentliches diagnostisches Kriterium.

Trockene Form:

Die „trockene Form“ äußert sich in knotigen Veränderungen, vor allem im Bauchraum. Auch das Gehirn, die Augen, die Organe der Brusthöhle oder lediglich die Haut können betroffen sein. Je nach Organlokalisation können gelbliche Schleimhäute, Augenerkrankungen, Anämie oder neurologische Erscheinungen auftreten.

Als eine praktikablere Strategie zum Schutz der Ihrer Katze(n) kann lediglich empfohlen werden, die potentiell krankmachenden FCoV-Viren soweit wie möglich auszudünnen und ist mit einfachen Methoden bereits durchführbar.

Der genetische Aspekt der Erkrankung:

Seit Jahren wird ein Zusammenhang zwischen einem genetisch bedingten, schlechten Immunsystem und dem Ausbrechen der Krankheit vermutet. Diese Vermut lässt sich mittlerweile anhand von Beispielen belegen. Studien beweisen, dass eine Katze ohne die erbliche Veranlagung auch nicht an FIP erkranken wird. Wenn eine Katze die genetische Veranlagung aufweist, wird jedoch auch sie nur dann daran erkranken und sterben, wenn sie im Laufe ihres Lebens mit dem FIP-Virus in Kontakt kommt!

Mögliche Maßnahmen sind:

  • stressfreie Haltung und gute Versorgung der Tiere
  • Aufstellen möglichst vieler Kotkisten, welche mehrmals täglich gereinigt werden sollten
  • wenn möglich, Verwendung immer der gleichen Trink- und Futtergefäße und deren tägliche Reinigung
  • Haltung der Katzen in Kleingruppen von 3 bis 4 Tieren
  • Entfernung von starken Virusausscheidern aus der Gruppe
  • Muttertiere 2 Wochen vor dem Wurf aus der Gruppe entfernen und separate Aufzucht der Jungtiere

weitere Informationen zu dieser Krankheit erhalten Sie auch unter den folgenden Links:

wissenschaftlicher Artikel aus der Zeitschrift OUR Cats zum Thema FIP