Elektrolyte / Proteine

Elektrolyte:

Das Gleichgewicht dieser chemischen Substanzen ist für die Gesundheit des Tieres ausschlaggebend. Abnorme Werte können lebensbedrohlich sein.Mit einer Reihe von Tests lassen sich auch einzelne Blutzellen analysieren (Hämatologische Tests)

Natrium
Normalwert 145-158

Mögliche Ursachen für einen erhöhten Wert:
Dehydrierung, Bluthochdruck, Herzprobleme, bei Erbrechen oder Durchfall

Kalium

kann unter Anderem bei der Gabe von ACE-Hemmern ansteigen

Calcium
Calcium ist der „Partner“ vom anorganischen Phosphat, üblicherweise steigen und fallen beide gemeinsam.

!!! Achtung !!! bei Nierenerkrankungen:

Der Phosphatbinder (Ipaktine), basiert auf Calcium-Basis und erhöht das Calsium , senkt aber das anorg. Phosphat.

Chlorid
Vermehrt bei
Nierenerkrankungen, bei mangelnder Wasseraufnahme, Flüssigkeitsverlust über die Niere und den Darm, Cushing-Syndrom, metabolische Azidose.

Vermindert durch
Flüssigkeitsverluste wie bei anhaltendem Erbrechen, Durchfall, Urämie, Pneumonie, ungenügender Chloridaufnahme mit der Nahrung. Folgeerscheinung ist eine vermindertere Salzsäure-Sekretion im Magen.

Magnesium
Vermehrt bei:
Niereninsuffizienz, Excicose

Verminder bei:
chron. Darmerkrankung, Tetanie, Vit-D-Mangel

Natrium
Vermehrt bei
Kochsalzintoxikationen, schwerer Dehydratation, hypertoner Zustand mit Durstgefühl und zentralnervösen Störungen infolge Zellschrumpfung.

Vermindert bei
hohen extrarenalen Verlusten (z.B. Erbrechen, Durchfall), bei Störungen der Nierenfunktion (akutes Nierenversagen), bei Hypaldosteronismus infolge Unterfunktion der Nebennierenrinde.

Proteine:

Gesamteiweiß Normwert 5,7 – 9,4 g/dl
Gesamteiweiße sind die organischen Grundbausteine einer Zelle.
Alle Eiweiße mit Ausnahme des gamma-Globulins werden in der Leber gebildet, wobei der Serumspiegel vom Gleichgewicht zwischen Bildung und Abbau abhängig ist.

Mögliche Ursachen eines erniedrigten Wertes:
Erniedrigte Werte wurden diagnostiziert bei längere Nahrungsverweigerung.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
Erhöhte Werte werden bei Infektionen festgestellt, z. B. bei starker Verwurmung oder Brustdrüsenentzündung. Stark erhöhte Eiweißwerte (oft über 10 %) treten auch bei FIP auf.

 

Albumin i.S.
Bei schweren Leberstörungen kann es zu einer verminderten Synthese einiger Proteinfraktionen, darunter Albumin und Gerinnungsfaktoren, kommen.

Die diagnostische Aussagekraft der Albuminkonzentration ist aber nicht sehr groß, da es erst sehr spät im Anschluss an eine Leberstörung zu einer verminderten
Syntheseleistung kommt (Hund: Halbwertszeit 10-12 Tage).

Erst ein Verlust von ca. 70-80% der normalen Leberfunktion führt zu
einer Hypalbuminämie.
Hypalbuminämien treten am häufigsten bei zirrhotischen Veränderungen, portosystemischen Enzephalopathien und schwerer, diffuser Leberzellnekrose auf. Die Hypoalbuminämie erreicht jedoch fast nie die Ödemgrenze (ca. 15 g/l).

Globuline:
alpha-Globulin Normwert a1 =4 – 14 %
alpha-Globulin Normwert a2 =7 – 12 %
beta-Globulin Normwert = 16 – 31 %
gamma-Globulin Normwert = 10 – 28 %

Falsch erhöhte Albuminspiegel treten bei Austrocknung auf!!!

Bei erniedrigtem Gesamteiweiß ist auch das Albumin erniedrigt.

Bei FIP sind meist die Albumine vermindert und die gamma-Globuline erhöht.

Mögliche Ursachen eines erniedrigten Wertes:
Albuminkonzentrationen, bei Magen-Darm- Trakt- und Nierenerkrankungen, Verbrennungen, verringerter Proteinaufnahme und Körperhöhlenergüssen (Sequestration), schwerer Durchfall, inneren Blutungenvermindert sein.

Verminderte Globulinkonzentrationen findet man weiterhin bei portosystemischer Enzephalopathie, da eine große Anzahl der Globuline in der Leber synthetisiert werden.

Bei länger andauernden, hochgradigen Leberstörungen kann es einerseits zu einer verminderten Synthese von Blutgerinnungsfaktoren, anderseits zu einer verminderten Ausscheidung von Galle in den Darm kommen. Bei letzterem wird Vitamin K vermindert aufgenommen, weshalb es zu einer geringeren Synthese von Prothrombin kommt. In einigen Fällen ist die Fibrinogenkonzentration aufgrund einer reduzierten Produktion ebenfalls erniedrigt (eine sehr geringe Fibrinogenkonzentration ist normalerweise die Folge einer Verbrauchskoagulopathie).

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
Akute Entzündungen und Fieber führen zu einem Anstieg der alpha- und gamma-Globuline. Akute Lebererkrankungen, chronische Entzündungen und Krebs erhöhen die alpha-Globuline. Erhöhte Werte treten auch bei Beeinträchtigung des retikuloendothelialen Systems auf.

Sowohl bei erhöhten, als auch erniedrigten Werten ist die Blutgerinnung verzögert, wodurch sich gerade bei eventuell durchzuführenden Leberbiopsien eine gewisse Gefährdung durch die unzureichende Blutstillung ergeben kann. Im Gegensatz zur Humanmedizin spielt in der Veterinärmedizin die Bestimmung von Gerinnungsfaktoren im Zusammenhang mit der Diagnostik von Leberstörungen eine sehr untergeordnete Rolle.

 

A/G Quotient
A/G steht für Albumin/Globulin. Dieser Qutient kann nur mit Hilfe der s. g. Elektrophorese (also Albumin und aller Globuline) errechnet werden. Das Albumin muß in einem bestimmten Verhältnis zu den Globulinen stehen. Ist dieses Verhältnis UNTER 0,6 (von Labor zu Labor kann dieser Referenzwert auch evtl. anders sein):

Der Quotient bei FIP:
Ein Quotient < 0.6 spricht für FIP, ein Quotient über 0.81 ist unverdächtig.

Wenn der A/G Quotient unter der Ref. liegt, muß man dann sehen, wo die Verschiebung(en) liegen! Denn auch ein „FIP-typischer“ A/G heißt nicht automatisch FIP, sondern man muß sehen, welche Globuline aus der Norm sind, oder ob es das Albumin ist…auch hier gibt es dann verschiedene andere Erkrankungsmöglichkeiten.
Selten ist der Quotient erhöht, so wie bei erniedrigten gamma-Globulinen, oder einer erworbenen Immundefizienz.

Eiweißelektrophorese
Um erhöhte Werte des Gesamteiweißes genau zu analysieren gibt es in der Medizin eine diagnostische Methode, die Auftrennung der Eiweiße – die Eiweißelektrophorese.
Es gibt Albumin, alpha,- beta, und gamma-Globulin.
Sie kann bei folgenden klinischen Symtomen zur Diagnose beitragen:
Austrocknung, Durchfall, starkes Erbrechen, Gewichtsverlust sowie Leber- und Nierenkrankheiten.

Bei diesem Test sprechen folgende Werte für das Vorliegen von FIP.

1.Anämie: ErniedrigteErythrozytenzahl, erniedrigter Hämatokrit,erniedrigte Hämoglobinkonzentration, also Blutarmut.

2. Lymphopenie, d.h. erniedrigte Lymphozyten

3. Kernlinksverschiebung der stabkernigen Granulozyten

4. Hyberbillirubinämie, d. h. erhöhte Billirubinwerte

5. Leberstörung, d.h. der GPT-Wert ist erhöht

6. Erhöhtes Gesamteiweiß, meist bedingt durch die Erhöhung des gamma- Globulins.

7. Erniedrigter Albumin/Globulin-Quotient, 96% aller Katzen mit einem Quotienten über 0.81 sind nicht an FIP erkrankt. Ein Quotientunter 0.6 spricht für FIP!


Quellen:
Vetmedlabor – Leberdiagnostik bei Hund und Katze, apotheken-umschau,
Krankheiten der Katze (Horzinek), Klinische Labordiagnostik in der Tiermedizin, www.heiligebirma-thecosyone.de

Diese Angaben sind ohne Gewähr und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In keinem Fall sollen und können Sie eine fachliche Beratung ersetzen oder überflüssig machen!