Die Pflege der Ragdoll

Fellpflege:

Hinsichtlich der Fellpflege sind die Ragdolls sehr pflegeleicht. Auch wenn sie Freilauf genießen macht die Pflege nicht mehr Mühe als bei Wohnungskatzen. Die Ragdoll pflegt sich größtenteils selbst. Die meisten Katzen mögen es jedoch ausgesprochen gern, gekämmt oder gebürstet zu werden. Wirklich erforderlich ist es jedoch nur hin und wieder, bei besonders langhaarigen Tieren auch gern etwas öfter.

Zur kompletten Fellpflege gehören:
Bürste, Kamm, evtl. Shampoo und Trockenpuder

Viele Katzenhalter baden Ihre Miez auch ab und zu, insbesondere vor Ausstellungen wird gern mal ein Vollbad verordnet. Die meisten Katzen sind wasserscheu und mögen diese Prozedur nicht besonders. Wirklich nötig ist dies jedoch nicht! Ach nicht bei den Ragdolls!

Durch ihr seidenweiches Fell haben sie kaum Unterwolle und ihr Fell neigt daher kaum zum verfilzen. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten ist jedoch trotzdem angebracht und wichtig. Erstens verteilen sich die losen Haare nicht in der Wohnung und zweitens spielt das regelmäßige Kämmen oder Bürsten auch bei der Gesundheitsvorsorge für Ihren Liebling eine Rolle. Bei jeder Fellpflege können Sie Ihren Liebling auf genausestens auf Parasiten untersuchen. Wenn Ihre Katze das Kämmen und Bürsten gewohnt ist, wird Sie diese „Prozedur“ sogarn noch genießen! Hinzu kommt, dass jedes ausgekämmte Haar kann nicht vom Kätzchen verschluckt werden kann somit nicht zur Bildung von Haarballen beiträgt.

Für eine gesunde Verdauung ist zunächst einmal eine ausgewogene Ernährung wichtig. Ausfürhliche Informationen finden Sie hierzu siehe auch im Kapitel Ernährung.

Gesunderhaltung:

Zur Verhinderung oder zumindest Verminderung der so genannten Haarballensollten Sie Folgendes beachten:Katzengras:
Jeder Katzenhalter sollte darauf achten, dass seine Miez jederzeit Zugang zu einem Töpfchen Katzengras hat. Dieses ist besonders wichtig, da die Pflanzenfasern eine natürliche Verdauungshilfe sind. Die meisten Katzen suchen instinktiv das Katzengras auf und „weiden“ regelrecht genüsslich.
Beim Katzengras gibt es einige  unterschiedliche Möglichkeiten:

  1. gekauftesr Katzengrassamen, den Sie selbst zu Hause im Blumentopf oder Blumenkasten aussäen können,
  2. handelsüblichem Rasensamen tut es selbstverständlich auch,
  3. diverse Zyperngrassorten, die im Zoofachhandel oder Gartencenter erhältlich sind
  4. auch Samen von Getreidesorten sind eine Alternative, die sie günstig im Gartencenter erhalten und die als Abwechslung zum Katzengras im Balkonkasten selbst ausgesät werden können

Sollte kein Katzengras vorhanden sein, geht Miez auch schon gern einmal an die in der Wohnung befindlichen Pflanzen.

Achtung:

DIES KANN GEFÄHRLICH FÜR IHRE MIEZ WERDEN UND SOGAR TÖTLICH ENDEN!

Hier finde Sie eine Übersicht über alle giftigen Pflanzen für Ihre Miez.

Spezialfutter:
Im Futterhandel können Sie Spezialfutter und mittlerweile auch einige Sorten Leckerlis, die den Abtransport der Haare unterstützen, erwerben. Da es sich hierbei jedoch um Trockenfutter handelt, können wir dies nicht empfehlen (siehe hierzu auch unsere ausführlichen Hinweise zum Thema Futter)Maltpaste:
Zusätzlich können Sie auch Maltpaste anbieten (gibt es im Zoofachgeschäft – oder online zu bestellen). Durch ihren sehr hohen Ballaststoffanteil ermöglicht Maltpaste den Abtransport kleinerer Haarballen auf natürlichem Weg.
Beim Kauf eines solchen Produktes sollten Sie jedoch auch hier auf die Zusammensetzung achten. Ein hoher Zuckeranteil ist nicht gerade gut für die Zahngesundheit ist und auch die Beimischung der Konservierungsstoffe E320 und E 321, (können unter Umständen allergische Reaktionen hervorrufen) sind nicht unbedingt empfehlenswert.
Auf der Packung wird die tägliche Gabe eines ca. 5 cm langen Streifens empfohlen. Bei unseren Katzen genügt es jedoch duchaus 2-3  mal wöchentlich einen ca. 2-3 cm langen Streifen auf einem Tellerchen oder direkt unter das Futter gemischt anzubieten. Die meisten Katzen fressen die Paste besonders gern.
Durch die vielen Öle und Fette ist die Paste besonders gehaltvoll und sollte daher durchaus auch zu den Leckerlis hinzugerechnet werden. Dies ist besonders bei Katzen die zu Übergewicht neigen nicht außer Acht zu lassen!

Anschaffungskosten; Warum eine Rassekatze so teuer ist…

Wenn man zum ersten Mal auf einer Katzenausstellung ist und SEINE Rasse gefunden hat, hat man nur noch ein Ziel…. solch ein supersüßes Kätzchen einmal seins zu nennen! Doch dann kommt die große Ernüchterung: wenn Sie den Preis für ein solches niedliches, kleines Rassekätzchen erfahren. Vielleicht haben Sie sich auch schon in Fachbüchern über bestimmte Rassen informiert oder sogar bei Vereinen nach Züchtern gefragt, die IHRE Rasse züchten. Sicher ist die Enttäuschung erst einmal groß, wenn man vielleicht noch lange sparen soll, um sich solch ein Kätzchen kaufen zu können, dabei möchte man doch nur eine Miez zum liebhaben, keinen Bühnenstar der auf dem Siegertreppchen einer Ausstellung steht und schon garnicht mit dem Kätzchen züchten. Warum muss dieses Kätzchen denn nur so teuer sein und auch  noch Papiere haben, die verschwinden sowieso irgendwo in der Schublade.

Auf keinen Fall sollte jetzt bei Ihnen der Eindruck entstehen, dass die Züchter solch einen Preis verlangen um damit reich zu werden! Wo es doch mit Sicherheit genügend andere Züchter gibt, die nicht solche utopischen Preise verlangen. Und die haben auch gesagt, dass ihre Katzen einen Stammbaum haben, sie kosten aber nur die Hälfte von dem, was Züchter X und Y verlangen! Oder Sie geraten gar an eins der schwarzen Schafe, welches solch ein Miezlein ohne Papiere anbietet!

Warum also sollten Sie mehr bezahlen als nötig?

Ganz einfach: Zum Wohle Ihres neuen Lieblings und seiner Katzenmama!
Eine Zucht, die eine artgerechte und familiäre Haltung der Katzen und eine dementsprechende Aufzucht der Jungtiere beinhaltet, hat einfach ihren Preis. Bei den so genannten „Schnäppchen“, gerade im Bereich der Katzenzucht, muss man davon ausgehen, dass diese Preise eines Jungtieres nur möglich sind, weil die Elterntiere, genau wie auch die Katzenbabys Produkte einer Massenzucht sind, die keinerlei  Rücksicht nimmt.

Die Kätzin wird in den kürzesten Abständen gedeckt, ohne die Möglichkeit zu haben, sich von den Anstrengungen der Geburt und der Aufzucht ihres Nachwuchses zu erholen. Eine medizinische Grundversorgung der Tiere natürlich völlig unwichtig, sie werden schon gesund sein und außerdem kostet diese ja Geld. Keines der Babys bleibt bis zur 14.-15. Lebenswoche bei ihr, damit sie schnell wieder gedeckt werden kann. Dabei  spielt natürlich auch die notwendige sozialisierung der Kleinen keine Rolle und auf den Charakter der Kitten oder gar auf deren Qualität zu achten, ist sowieso nur überflüssig.

Man kann sich sicher vorstellen, dass Katzenbabys aus solch einer Zucht nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein gesundes Heranwachsen mitbringen, geschweige denn ein Sozialverhalten erlernt haben, welches sie später zu einem wundervollen und einzigartigen Freund machen.

Am Ende kann Sie ein solches Kätzchen weit mehr Geld kosten als es der ursprüngliche Anschaffungspreis eines seriösen Züchters es getan hätte. Was im ersten Augenblick als so ungemein günstiges Angebot erschien, wird dann zum Fall für den Tierarzt, oder aber das Kätzchen wird unsauber (eine Spätfolge der zu frühen Trennung von der Mutter). Schnell sind dann einige hundert Euro Tierarztkosten entstanden, ganz zu schweigen von der Angst, dass das Kätzchen nicht mehr gesund wird. Bei weitem wird dann der Betrag, den sie für ein Katzenbaby eines verantwortungsvollen Hobbyzüchters gezahlt hätten, durch so etwas mit Sicherheit überschritten.

Dann gibt es aber die Züchter die einem ordnungsgemäßen Verein oder Verband angehören. Sie unterliegen Zuchtrichtlinien, die sich am Wohle der Katze orientieren und für die Tierschutz kein Fremdwort ist. Nicht nur das Abgabe-Mindestalter der Jungtiere, sondern auch Impfungen und zugelassene Deckungen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne, werden durch sie, dem Verband, auferlegt. Somit versucht man hier die besten Möglichkeiten für einen rundum guten Start in das neue Katzenleben zu gewährleisten.

Spätestens jetzt müssten Sie erkennen, dass hier bei einem „Kätzchen im Sonderangebot“ mit Sicherheit an der falschen Stelle gespart wurde.

Viele Komponenten müssen in einer Zucht bedacht werden. Deckkatergebühren, Impfungen, Gesundheitsvorsorge bei der Katze und den Babys, hochwertiges Futter für die junge Familie, Stammbäume, Zuchtvorbereitung (Besuch einer Ausstellung, Wurfkiste, Spielzeug für die Kitten usw..

Seien Sie also bitte vorsichtig, wenn Ihnen ein Tier angeboten wird, was deutlich unter dem Preis anderer Züchter liegt. Denken Sie immer daran, dass dieser Preis nur möglich war, ohne den körperlichen und seelischen Bedürfnissen eines oder mehrerer Katzenleben gerecht zu werden.

Auch sei davor gewarnt, ein Kätzchen direkt von der Ausstellung weg zu kaufen, die Sie vielleicht einmal besuchen. Selbstverständlich sind Ausstellungen nicht nur dazu da, die Zuchttauglichkeit von Katzen bewerten zu lassen und sie in Konkurrenz mit anderen Katzen zu vergleichen, sondern sie dienen auch der Kontaktaufnahme zwischen Züchtern und Züchtern sowie Züchtern und Interessenten.

Dennoch sollten Sie sich ruhig die Bedingungen direkt beim Züchtern ansehen und erst dann entscheiden ob Ihnen gefällt was sie vorfinden. Ein seriöser Züchter wird sich Zeit für Sie nehmen und Ihnen alle Frage beantworten. Und wie Sie wissen, es gibt keine dummen Fragen – nur dumme Antworten! Fragen Sie einfach alles was Sie wissen müssen und wollen!

Können Sie das Kätzchen dann beim Züchter abholen haben Sie hier noch eine weitere Chance, sich einen Eindruck über die Zucht zu holen. Achten Sie dabei insbesondere auf das Verhalten der Katzen, auf die Sauberkeit in Haus oder Wohnung und ob die Katzen freien Zutritt zu allen Lebensbereichen haben. Scheinen die Katzen sich so zu benehmen, als wenn sie sich immer so frei in den Räumlichkeiten aufhalten können, oder machen sie den Eindruck, dass diese Bereiche, in denen Ihnen die Tiere gezeigt werden, für sie eine ungewohnte Umgebung sind?

Eine Katzenzucht bedeutet natürlich und vor Allem auch, dass die Umgebung nicht total verschmutzt ist, gerade dass sollte selbstverständlich sein . Natürlich ist damit nicht gemeint, dass der Wohnbereich klinisch steril ist (vielleicht wurde er so extra für sie hergerichtet!?!), sondern Ihnen der Eindruck entsteht, dass es sich um einen normalen Haushalt handelt, der jedoch auf Sauberkeit achtet. Auch starker Geruch von Katzenurin darf ihnen nicht beim Eintritt in der Züchterwohnung entgegenschlagen, aber ein Haarbüschel der Ihnen entgegenweht bedeutet auch nicht, dass der Züchter die Sauberkeit vernachlässigt.

Viele Katzenzüchter bestehen auch darauf das Jungtier in sein neues Zuhause zu bringen. Lehnen Sie dies nicht ab, denn jeder seriöse Züchter wünscht sich das beste Zuhause für seine Babys. Er hat somit auch die Möglichkeit zu sehen, ob in dem neuen Zuhause alles bereit für den Einzug des neuen Hausbewohners ist.

In diesem Sinne, beherzigen Sie diese Ratschläge, und schauen Sie sich alles an, bevor Sie kaufen!

Die meisten Züchter legen auch besonders viel Wert auf einen Kontakt nach dem Kauf – freuen Sie sich darauf dem Züchter voller Stolz die Fortschritte Ihrer Miez zeigen zu können!

Die Haltung von Ragdolls…

Ragdolls sind reine Haus- und Wohnungskatzen, doch einem abgesichertes Freigehege oder Balkon können auch diese Miezen nicht wiederstehen. Gern liegen sie in der Sonne oder halten die Nase in den Wind und sind dankbar für neue Gerüche und Eindrücke, da sie sehr interessiert sind und Abwechslung und Beschäftigung brauchen um ihre Intellegenz unter Beweis zu stellen. Die meisten Ragdoll sind sehr lernbegierig und erfinderisch.

Sofern Sie Ihre Katzen ausschließlich in der Wohnung halten, sollten Sie in jedem Fall darauf achten, genügend stabile Kratzbäume aufzustellen sowie ausreichend Schlaf- und Spielmöglichkeiten anbieten.

Zum Thema Wohnungshaltung von Katzen möchte ich Ihnen folgende Bücher empfehlen:(die meisten der empfohlenen Bücher können Sie gleich online bestellen. Um Ihnen das finden der angegebenen Bücher zu erleichtern, habe ich die Links für Sie mit aktiviert. Sollten diesen nicht mehr gültig sein, können Sie den jeweiligen Buchnamen direkt bei Amazon eingeben)

Wohnungskatzen glücklich und gesund
von Katrin Behrend


Das Wohlfühl-Buch für Wohnungskatzen: Was sich Katzen wünschen

von Susanne Vorbrich von Cadmos

Wenn Sie keine Möglichkeit für Aussengehege oder Balkon haben, ist auch ein kleiner Geruchskräutergarten in der Küche eine angenehme Abwechslung für Miezes Nase, die gern angenommen wird.

Einen unbeaufsichtigten Auslauf sollten Sie in jedem Fall vermeiden! Ragdolls sind durch ihr neugieriges und menschenbezogenes Wesen schnell in der Situation auch mit Fremden mitzulaufen. Auch kommt es nicht selten vor, dass diese wunderschönen Rassetiere einfach mal eben „mitgenommen“ werden.

Für eine artgerecht gehaltene und gesunden Katze ist das Spielen natürlich sehr wichtig. Die Katze ahmt hier ihre natürliche Lebensweise nach und übt Angriff, Anschleichen, Jagen kurz alles was Katz normalerweise braucht, um in der Natur überleben zu können. Eine abwechslungsreiche Beschäftigung schützt auch vor Langerweile und deren Nebenwirkungen wie Unsauberkeit, Protestverhalten, Aggressivität und Zerstörungswut.

 

Lesen Sie hierzu auch auf unserer Seite zur Beschäftigung für Wohnungskatzen:

Achtung: giftige Plfanzen

Übersicht über Giftpflanzen …

Zimmerpflanzen

Die als besonders giftig geltenden Pflanzen sind gelb markiert.

Aloe (Aloe spec.)
Alpenveilchen (Cyclamen spec.)
Amaryllis (Hippeastrum spec.)
Aronkelch (Zantedeschia aethiopica)
Azalee (Rhododendron simsii)
Baumfreund (Philodendron spec.)
Begonie, Schiefblatt (Begonia spec.)
Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
Buntwurz (Caladium bicolor)
Christusdorn (Euphorbia milii)
Clivie (Clivia miniata)
Dieffenbachie (Dieffenbachia senguine)
Drachenbaum (Dracaena drago)
Efeutute (Scindapsus spec.)
Einblatt (Spathiphyllum floribundum)
Ficus-Arten (Ficus spec.)
Fensterblatt (Monstera deliciosa)
Flamingoblume (Anthurium spec.)
Flammendes Kätchen (Kalanchoe spec.)
Gummibaum (Ficus elastica)
Kaladie (Caladium bicolor)
Kalanchoe (Kalanchoe spec.)
Klivie (Clivia miniata)
Kolbenfaden (Aglaeonema commutatum)
Korallenbäumchen (Solanum pseudocapsicum)
Kroton (Codiaeum variegatum)
Palmfarn (Cycas revoluta)
Palmlilie (Yucca elephantipes)
Philodendron (Philodendron spec.)
Prachtlilie (Gloriosa superba)
Purpurtute (Syngonium podophyllum)
Riemenblatt (Clivia miniata)
Ritterstern (Hippeastrum spec.)
Sansevierie (Sansevieria trifasciata)
Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)
Wüstenrose (Adenium obesum)

Wunderstrauch (Codiaeum variegatum)
Yucca (Yucca spec.)
Zimmerkalla (Zantedeschia aethiopica)

Weitere Giftpflanzen im Garten finden Sie hier:

Giftpflanzen im Garten

Katzenzucht mit Verantwortung

Verantwortungsvoll züchten…

Katzenzucht sollte nicht nur ein Hobby sondern auch Verantwortung bedeuten!
copyright by Sabrina Kupsch

Die offizielle Definition einer Hobbyzucht finden wir in Wikipedia wie folgt:

„Hobbyzüchter (auch andere Kleintierzüchter), sind die, die sich vor allem Hunden, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen, Reptilien, Fischen sowie einer Reihe von Vogelarten, zum Beispiel Hühnern, Tauben, Sittiche, Sing- und Greifvögel, widmen.

Auswüchse hier sind so genannte Qualzuchten, das heißt die Förderung von Merkmalen, die zu Lasten der Gesundheit der Individuen gehen, um in den häufigsten Fällen sogar das optische Erscheinungsbild markanter zu gestalten.“

Genau hier möchte ich einmal ansetzen:

Für uns bedeutet Katzenzucht nicht nur die Vermehrung einer Katze oder die Erhaltung einer Katzenrasse – sondern es bedeutet auch, GESUNDE TIERE zu züchten, die ihre guten Erbanlagen an die Nachkommen weitergeben. Es bedeutet, die Tiere liebevoll und so artgerecht wie möglich aufzuziehen, sie gesund zu ernähren, sie zu sozialisieren und Ihnen möglichst alle Vorraussetzungen mitzugeben, um (wenn es optimal läuft) widerum in der Zucht zur Ehaltung der Rasse beitragen zu können.

Unserer Auffassung nach sollte Zucht in erster Linie IMMER ZUM WOHLE DER TIERE SEIN und in zweiter Linie zum Wohle und zum Erhalt der Rasse.

Eine Rasse kann aber nur erhalten werden, wenn man mit GESUNDEN TIEREN züchtet.

Zucht kann meiner Meinung nach also nur unter gewissen Voraussetzungen „erfolgreich“ für Mensch und Tier“; funktionieren.
Ein „wir züchten mal eben nebenbei“ oder wir sind „reine Hobbyzüchter“ und verkaufen die Tiere daher ohne Papiere“ oder auch „die Sache mit dem Verein ist uns nicht wichtig (das bisschen Kontrolle nervt) – uns liegen wirklich nur die Tiere am Herzen (wer es glaubt wird seelig!)“ sind also keine guten Voraussetzungen.

Oft liest man im Kleinanzeigenteil „süße Kitten ohne Papiere abzugeben“ – doch wer hat sich bei all den Kreuzungen Gedanken darüber gemacht, wer mit wem verpaart wurde, welche Erbkrankheiten in den Vorfahren bereits drin steckten und was man der Nachzucht damit möglicherweise antut????

Ein Perser quasi ohne Nase kann kaum atmen und hat große Probleme mit den Tränendrüsen – genau wie der Mops, der Boxer, Nackt- hunde und Katzen oder die so genannte Pudelkatze, eine Mischung aus Devon Rex und einer Schottischen Faltohrkatze (die jedoch starke Anomalien an den hinteren Gliedmaßen aufweist, was dazu führt, dass viele dieser Katzen im späteren Alter weder schmerzfrei laufen noch sitzen können)…
Sie alle haben starke gesundheitliche Einschränkungen oder Probleme und wurden gezüchtet, damit der Mensch „etwas Neues“ für sein Ego hat – nicht zum Wohle der Tiere!

Zum verantwortungsvollen Züchten braucht es Ahnung von Genetik, von Gesundheit und jede Menge Verantwortung und nicht nur den Wunsch nach mal eben so einem Wurf süßer Tierkinder!
Nicht jedes Jungtier hat ansonsten ein schönes, zufriedenes und langes Leben vor sich!

Die Haltung „och sind die Süß und ein paar Euros werden sie schon bringen“ hat nichts mit Verantwortung zu tun!

In der Zwischenzeit sind durch das unüberlegte Einkreuzen oder zielgereichtete Züchten und verstärken bestimmter Merkmalen in bis dato noch einigermaßen gesunde Rassen z.B. die schweren HD-Fälle bei Schäferhunden, die atemtechnischen Beschwerden beim Perser und beim Mops (haben Sie schon einmal einen Mops normal atmen hören?), die HCM bei den Main Coons und den Ragdolls etc. entstanden – und das nur, für einen kurzen, vermeintlichen SCHÖNHEITSERFOLG!! (wobei sich auch darüber noch streiten lässt!)

Verantwortungsvolle Zucht bedeutet auch immer eine Gratwanderung!
Mit jeder Zuchtkatze und jeder Verpaarung muss man sich der Entscheidung stellen: Habe ich optimal überlegt? Habe ich die optimale Verpaarung gefunden? Sind die Kitten gesund? Sind sie dazu in der Lage ihre gesunden Gene optimal weiter zu geben? Entsprechen sie dem Rassestandard?

Wenn dem nicht so ist, wird die Katze aus der Zucht genommen und man hat das nächste Problem: Einen Kastraten mehr. Dies bedeutet, der Züchter muss sich höchstwahrscheinlich z.B. von der Miez trennen! Hier gilt es zu überlegen, ist dies gut für die Katze – oder ist es nur gut für mich? – auch andersherum kann es falsch sein… behalte ich den Kastraten für mich – oder zum Wohle der Katze? Beide Varianten KÖNNEN richtig oder falsch sein – auch hier ist also eine schwierige, verantwortlungsvolle Entscheidung nötig!

Ist die Katze aus der Zucht heißt es, eine neue Miez muss her, wenn man nun den Kastraten behält, vergrößert sich die Schar der Katzen zusehends.
Damit steigen natürlich auch die monatlichen Kosten für Futter, Tierarzt etc., der Platzbedarf vergrößert sich und, und, und. Kann man all dies noch leisten? Ist es noch zum Wohle der Katzen – oder grenzt es im schlimmsten Fall schon an „animal hoarding“??? Leben alle Tiere noch gesund und stressfrei? Haben sie genügend Auslauf, Abwechslung, Katzentoiltetten, Futter UND Zuwendung…?

Oft wird man gefragt, warum Rassekatzen so teuer sind?! Kätzchen ohne Papiere werden zu duzenden für den kleinen Geldbeutel angeboten! – Doch hat sich dort auch jemand dafür interessiert, dass die Tiere gesund sind und es auch bleiben? Sich damit zu beschäftigen kostet Zeit, Nerven und auch Geld.

Wenn Sie also einen ehrlichen und gut informierten Züchter finden, der sich für die Linien und Genetik interessiert und sich darüber bestens informiert hat, bevor er entschieden hat, welche Tiere er verpaart, einen Züchter, der seine Tiere nach bestem Wissen und Gewissen auf Erbkrankheiten testen lässt, bevor er sie zur Zucht einsetzt, einen, der nicht mit einem Katzenschnupfen, Giardien oder anderen Krankheiten im Bestand züchtet, dann wissen Sie sicher, wofür Sie den hohen Kaufpreis bezahlen sollen.

Fragen Sie bei den Züchtern nach! Kaufen Sie die Kitten nicht auf blauen Dunst oder die „Katze im Sack“. Informieren Sie sich, bevor Sie ein Tier kaufen….

Nur so können Sie die schwarzen Schafe unter den Züchtern entlarven und auf lange Sicht dafür sorgen, dass ihnen das Handwerk gelegt wird. Denn wenn keine Käufer mehr da sind, kann auch der Verkäufer „einpacken“!

Viele Menschen legen großen Wert auf Qualität beim Autokauf, es ist ja schließlich für die nächsten 15-20 Jahre gedacht! Hier wird getestet und geprüft, der Sachverständige befragt etc… aber beim Tier?

Warum eigentlich????

Das Auto können Sie in die Reparatur geben – die an HCM erkrankte Katze wird Sie vermutlich einfach nicht so lange begleiten können – hier gibt es leider nichts zu reparieren!

Warum also achten Sie nicht auch hier auf „Qualität“ – auf Gesundheit und darauf, dass sich jemand kompetent Gedanken gemacht hat????

Was uns aber wirklich ärgert, sind sogenannte „Züchter“, die (ob mit oder ohne Papiere), in jedem FAll jedoch ohne Verstand und ohne Rücksicht auf einfachste Richtlinien der Gesundheitsvorsorge oder gar rassespezifischer Standards versuchen Geld zu machen und einfach “ NUR die „Dollarnoten“ vor den Augen haben“!

Jeder engagierte, liebevolle und seriöse Hobbyzüchter muss sich und seine Art Katzen zu züchten nicht nur gegen DIE Züchter abgrenzen, die NUR DES GELDES wegen züchten sondern vor allem auch gegen die dilettantischen Vermehrer, denen nichts heilig ist und die tatsächlich KEINEN FUNKEN Verantwortungsgefühl haben!

Wir haben den Katzen zu liebe unsere Zucht aufgeben müssen. Sicher, wir haben keine schwerwiegenden Erbkrankheiten in der Zucht – aber unser Bestand hat sich sowohl mit Giardien als auch mit Katzenschnupfen infiziert. Wir können nicht nachvollziehen woher die Erkrankungen kaman – aber wir wissen, den Katzenschnupfenvirus wird man nicht mehr los!

Auch der nächste Wurf wird also damit infiziert sein und im besten Fall „NUR“ latente Trägertiere hervorbreingen – im schlimmsten Fall würde die Entscheidung damit weiter zu züchten einem oder sogar mehreren kleinen Kitten das Leben kosten. – Und dann? Die kranken Kitten an ahnungslose Käufer abgeben? NEIN, das ist und war nicht unser Ziel und das ist gegen unser Verantwortungsgefühl!

Kranke Katzen gibt es wahrlich schon genug!

Für uns bedeutet verantwortungsvolles Handeln daher, an dieser Stelle aufzuhören!

Wir mussten hart kämpfen, um unser „A-Wurf-Kleeblatt“ groß zu kriegen und nur durch eine langwierige professionelle homöopathische Behandlung ist es uns gelungen, unsere Sorgenkinder völlig beschwerdefrei zu bekommen (Amadini hatte sehr lange mit einer chronischen Augenentzündung auf Grund der Katzenschnupfenviren zu kämpfen, Amala hat(te) Entwicklungsstörungen auf Grund der Gabe eines Medikamentes, ohne das sie wohl kaum überlebt hätte) – Louis, der Papa hat nach überstandener Erkrankung ein empfindliches Immunsystem zurückbehalten – ist inzwischen jedoch auch wieder stabil)

Dennoch wünschen wir jedem verantwortunsbewußten Züchter in erster Linie gesunde Tiere und vor allem viel Glück bei seinem Tun zum Wohle der Tiere, der Rasse und auch im Kampf gegen Vermehrer, Geldgier und falsche Preispolitik.

Es muss einfach für jede Rasse auch Züchter geben, die sich der Rasse zuliebe, verantwortungsvoll um Erhalt und Weiterentwicklung der Katzenrassen kümmern und sich dem eigenen Geltungsbedürfnis nicht hingeben.

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