Katzenkrankheiten

kleines Lexikon der Katzenkrankeiten ?…

Wenn die Miez einmal krank wird, ist es für jeden Katzenbesitzer äußerst wertvoll, mehr über diese Krankheit zu erfahren.

Wir sind bemüht, hier ein kleines Lexikon aufzubauen, wo nur fundierte Aussagen zu finden sind. Natürlich ist es nicht möglich, diese Seite sofort komplett aufzubauen, da doch ein großer zeitlicher Aufwand nötig ist, umd die entsprechenden Recherchen durchzuführen.
So werde wir diese Seite stetig weiter ergänzen.

Die Krankheiten werden in alphabetischer Reihenfolge aufgefürht.

A
Aids bei der Katze (FIV – felines Immundefizienzvirus)
Anaphylaktischer Schock
ANI
Allergie

B
Bauchfellentzündung (FIP – Feline Infektiöse Peritonitis)
Blutwerte

C
CNI – chronische Niereninsuffizienz – Linkempfehlung dazu

D
Durchfall

E
Erbrechen

Epileptische Krampfanfälle bei Katzen

F
FeLV – Felines Leukämievirus – auch „Leukose“ genannt
FHV-felines Herpesvirus, FCV-felines Calicivirus – auch Katzenschnupfen
FIV – felines Immundefizienzvirus – auch Katzenaids
FPV-Felines Parvovirus – auch Katzenseuche
FORL

G
Giardien

I
Impfsarkome

J
Juckreiz

K
Katzenaids (FIV – felines Immundefizienzvirus)
Katzenseuche (FPV-Felines Parvovirus)
Katzenschnupfen (FHV-felines Herpesvirus, FCV-felines Calicivirus)

L
„Leukose“ (FeLV – Felines Leukämievirus)

O
Ohrmilben
Ohrenentzündung (Otitis)

T
Tollwut

Z
Zwingerhusten (Bordetella Bronchiseptica)

Rotes und weißes Blutbild

„Rotes“ Blutbild:

Leukozyten
Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind für die Abwehr gegenüber Fremdstoffen und Krankheitserregern verantwortlich.
Wann immer der Organismus durch das Auftreten von „Feinden“ , wie z.B. Bakterien, Pilzen, Fremdkörpern, oder auch durch extreme körperliche oder psychische Belastung in Alarmbereitschaft versetzt wird, werden die Leukos mobilisiert und beginnen – sofern erforderlich – ihren Kampf gegen „Eindringlinge“ und zur Abwehr von Entzündung.
Zu den Leukozyten zählen alle weißen Blutzellen (Monozyten, Lymphozyten und Granulozyten) in ihrer Gesamtheit. Sie sind z.T. Schwankungen unterworfen.

Erhöhter Wert bei:
– häufigste Ursache ist akute Entzündungen, die nicht von Viren, sondern von Bakterien, Pilzen und Parasiten hervorgerufen
– extremer Streß
– Schockzustände (meist nur kurz anhaltende Vermehrung der Leukozyten)
– Zytostatika (Chemotherapie)
– bei Kompliktaionen von Antibiotikagaben

Stark ausgeprägte Erhöhungen:
– bei den schwersten Erkrankungen des Blutsystems, den Leukämien.

speziell Katze erhöht bei:
z. B. bei Stress (die Blutabnahme reicht dazu aus – Stressleukozytose vor allem bei Jungtieren)
– Bakterien, Pilze, Ricksettien, Protozoon, Diabetis mellitus, Urämie, Endotoxine, Vergiftungen, Myositis, Tumore, Morbus Cushing, Überfunktion im Nebennierenmark, Schilddrüsenüberfunktion, Corticosteroid-, ACTH-, Adrenalin- und Schilddrüsen-hormongaben Hämatome, Hirnblutungen, Encephalitiden, Epilepsie, Leukämie, körperfremde Proteine

deutlich erhöht bei Infektionen, Entzündungen, Gewebszerfall, bei Leukämien oder unter Einwirkung von Cortison

speziell Katze:
Erniedrigt unter 6000 pro ml (Leukopenie) z. B. bei Blutbildungsstörungen, Schock, viralen immuinschwächenden Erkrankungen wie z.B. bei Katzenseuche. (hier ist das prozentuale Verhältnis der verschiedenen Zellklassen der weißen Blutkörperchen wichtig!)

Thrombozyten (Blutplättchen)
Die Thrombozyten dienen der Blutgerinnung.

Vermindert (Thrombozytopenie)
z.B. bei Bildungsstörungen wie Knochenmarkerkrankungen, Infektionskrankheiten, Entzündungen, Tumoren.

Erhöhter Wert (Thrombozytose) bei
z.B. bei Eisenmangelanämie, chronischen Blutungen, operative Eingriffe

Erythrozyten
sind die roten Blutzellen (bei allen Säugern (auch dem Menschen) ohne Zellkern) im Dienst des Sauerstoff- und Kohlendioxydttransportes.
Wenn die Zahl der roten Blutkörperchen verringert ist, spricht man von Anämie, also Blutarmut. Die Hauptfolge von Blutarmut ist die verschlechterte Sauerstoffversorgung des Gewebes.

Erhöhung
(Erythrozytose, Polyglobulie) bei Sauerstoffmangel oder gestörter Sauerstofftransportfunktion, Lungenerkrankungen, Pseudopolyglobulie bei Flüssigkeitsverlusten, Exsikkosen

Verminderung bei:
Anämie.
Anämie bewirkt Schwäche, Mattigkeit und Blässe. Erniedrigte Werte treten oft auch bei Leukose, FIP und FIV auf.

Hämoglobin (Roter Blutfarbstoff)
vermindert bei:
Parasiten (Babesien), Toxinen

Hämatokrit
HCT, HK, HKT, HAT, PCV. Der Anteil des Volumens aller geformten Blutelemente am Blutvolumen (Anteil der Ery-Volumens am Blutvolumen)

Erhöhter Wert:
kann eventuell auftreten bei Austrocknung bedingt durch Erbrechen, Durchfall etc.)

Erniedrigter Wert bei:
aplastische Anämie , chron.Entzündungen und Tumore, Vergiftungen, Leukämie, Panleukämie, chron. Anämie (Sickerblutung) Vit-K-Mangel, Prothrombinmangel, Hämophilie, Thrombozytopenie, blutsaugende Parasisten

MCV
Durchschnittliche Größe der Erythrozyten. Oft erhöht bei Anämien. Der Körper versucht den Mangel an Erythrozyten durch eine Vergrößerung der einzelnen Erythrozyten auszugleichen. Junge Katzen haben niedrigere Erythrozytenzahlen, sie sind aber bis zu 2x größer (Neugeborene) als bei erwachsenen Tiere

Vermindert (Mikrozytose)
bei Hämoglobinbildungsstörungen, z.B. Eisenmangel (hypochromen Anämie)
= Eisenmangelanämie

MCH
Dieser Wert (Norm: 13-17) gibt an, wie viel Hämoglobin der einzelne Erythrozyt trägt. Er ist bei manchen Arten der Anämie erhöht. Der Körper versucht mittels gesteigerter Einlagerung von Hämoglobin in den Erythrozyten deren zahlenmäßigen Mangel wieder auszugleichen.

MCHC
Mittlere Hämoglobinkonzentration des Einzelerytrozyten – errechnet sich aus Hämatokrit und Hämoglobin.

Vermindert
nur bei extremem Eisenmangel.

Erhöht

bei einzelnen Formen hämolytischer Anämien.

RDW (red cell distribution width)
Der RDW zeigt die Verteilungshäufigkeit der Erythrozyten-Volumina auf.
(dient der Funktionsüberprüfung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten))

Diese Anämie-Indices (MCV, MCHC, MCH, RDW) erhebt man eigentlich nur bei Verdacht auf Anämie, um zu gucken, wo die Ursache liegt

 

„Weißes“ Blutbild:

Segmentkernige Normwert 60 – 78 %
Stabkernige Granulozyten Normwert 0 – 4 %

Dass Stabkernige im Blut auftauchen, bedeutet, dass ein Infekt schon viel zu lange wütet. Hier wird es Zeit, dass das RICHTIGE AB eingesetzt wird.

Für die Bekämpfung sind erst mal die Segmentkernigen zuständig, aber wenn die zu wenige werden, weil eben die Entzündung zu lange dauert, bzw. schon lange besteht, erscheint im Blut die Vorstufe der Segmentkernigen, die Stabkernigen.

Neutrophile
sind weiße Blutkörperchen aus dem Knochenmark, die feine sich neutral verhaltende Körnchen enthalten
Neutrophile treten vermehrt bei akuter Infektion auf.

Lymphozyten Normwert 15 –38 %
Zirkulierende Blutlymphozyten stammen aus dem Knochenmark oder Thymus. Die Aufenthaltsdauer im Blut beträgt ca. 8-12 Stunden je Umlauf, die Lebenszeit der Lymphozyten beträgt Monate bis Jahre.

Aufgaben und Funktion der Lymphozyten
Lymphozyten entwickeln im Laufe ihres Lebens eine antigenspezifische Immunität durch den Erwerb von antigenspezifischen Rezeptoren. Sie gehören damit zur spezifischen Immunabwehr. Sie sind beteiligt an der Produktion spezifischer Antikörper, der Immunregulation und haben Aufgaben im Rahmen der Zytotoxizität.

B-Lymphozyten
Die B-Zell-Reifung erfolgt in speziellen Reifungsorganen (Vogel: Bursa fabricii, Mensch: Knochenmark, Wiederkäuer: Peyersche Platten des Ileums). Dort erfolgt durch Antigen-Präsentation die Ausbildung spezifischer membranverankerter Antikörper. Jede B-Zelle kann nur einen bestimmten Antigenrezeptor exprimieren. Erfolgt die Bindung „ihres“ spezifischen Antigens kommt es zur Ausreifung zur Plasmazelle und zur Produktion von spezifischen Antikörpern (humorale Immunität).

T-Lymphozyten
Der Erwerb antigenspezifischer Rezeptoren der T-Lymphozyten erfolgt im Thymus. Dort findet zusätzlich eine Negativselektion statt. T-Zellen, die mit körpereigenen Proteinen reagieren, werden eliminiert. Die übrigen immunkompetenten T-Lymphozyten werden wieder in die Peripherie entlassen. Nach Aktivierung von T-Lymphozyten durch spezifischen Antigenkontakt kommt es zur Freisetzung von Zytokinen und zur Zytolyse (zelluläre Immunität).
Die Anzahl der Lymphozyten ist abhängig von der Produktionsrate, der Zerstörung, der Umverteilung (Rezirkulation) und dem Alter des Tieres (die Lymphozytenzahl ist in den ersten Lebenswochen physiologischerweise sehr viel höher als beim adulten Tier).

Die Weiterentwicklung geschieht in den sekundären lymphatischen Organen, vor allem in Milz, Lymphknoten und Tonsillen, wo sie auch gespeichert werden. Nur ca. 4% des Gesamtbestandes verweilt ständig im Blut. Bei Antigen-Kontakt „schulen“ die im Blut vorkommenden Lymphozyten die in den sekundären Lymphorganen wartenden Lymphozyten auf die abzuwehrenden Antigene.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes: Lymphopenie
bei schweren Infektions-krankheiten, Streß, von außen zugeführten oder überproduzierten Gluco-corticoiden.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes: Lymphozytose
bei Infektionskrankheiten, in der lymphozytären-eosinophilen-Heilungsphase chronischer Infektionen, llymphatischer Leukose,…

Monozyten
Monozyten reifen im roten Knochenmark unter Einfluss von Granulozyten-Monozyten-stimulierenden Faktoren. Es existiert kein Knochenmarksspeicher, so dass ein erhöhter Bedarf nur durch gesteigerte Produktion gedeckt werden kann. Im Blut verbleiben Monozyten 1-2 Tage.
Im Gewebe reifen Monozyten zu Makrophagen aus. Die Lebenszeit im Gewebe beträgt Monate bis Jahre. Monozyten und Makrophagen bilden zusammen das System der mononukleären Phagozyten (Fresszellen). Ortsständige Gewebsmakrophagen sind z.B. Kupfersche Sternzellen, Alveolar-Makrophagen, Mikro-Gliazellen, Mesangialzellen der Niere, Sertolizellen, Osteoklasten sowie Synovialis-Deckzellen.

Eosinophile Granulozyten Normwert 0 – 6 %
sind zur Phagozytose befähigt sind, lysieren die Antigen-Antikörper-Komplexe, stimulieren die T-Lymphozyten, üben eine dämpfende Wirkung auf entzündliche Prozesse aus, bauen Histamin und Heparin ab.

Erhöhter Wert bei:
– parasitären (u.a. Askaridose) oder allergischen Erkrankungen, Addison-Krankheit, eosinophile Gastritis sowie in der eosinophil-lymphozytären Heilphase.

Basophile Granulozyten Normwert 0 – 1 %
Enthalten Histamin und das gerinnungshemmende Heparin. Daraus leitet sich ihr funktioneller Zusammenhang mit den Mastzellen des Bindegewebes her.

Differentialblutbild:
Stabkernige
Neutrophile
Lymphozyten
Monozyten
Eosinophile
Basophile

Diese Werte werden in Berlin zumindest von den Laboren „Laboklin“ und „Synlab“ erhoben.

Bei Vollblut-Untersuchungen ist weiterhin zu beachten:

Glucose ist bei längerer Vollblut-Lagerung falsch erniedrigt.

Fruktosamin-, Kalium-, a-HBDH-, LDH-, Phosphat- und CPK-Werte sind bei längerer Vollblutlagerung falsch erhöht.

Quellen: Lehrbuch für Heilpraktiker, heiligebirma-thecosyone.de, catgirly.de, felican-online.de, katzen-lexikon.de/Blutbild

Elektrolyte / Proteine

Elektrolyte:

Das Gleichgewicht dieser chemischen Substanzen ist für die Gesundheit des Tieres ausschlaggebend. Abnorme Werte können lebensbedrohlich sein.Mit einer Reihe von Tests lassen sich auch einzelne Blutzellen analysieren (Hämatologische Tests)

Natrium
Normalwert 145-158

Mögliche Ursachen für einen erhöhten Wert:
Dehydrierung, Bluthochdruck, Herzprobleme, bei Erbrechen oder Durchfall

Kalium

kann unter Anderem bei der Gabe von ACE-Hemmern ansteigen

Calcium
Calcium ist der „Partner“ vom anorganischen Phosphat, üblicherweise steigen und fallen beide gemeinsam.

!!! Achtung !!! bei Nierenerkrankungen:

Der Phosphatbinder (Ipaktine), basiert auf Calcium-Basis und erhöht das Calsium , senkt aber das anorg. Phosphat.

Chlorid
Vermehrt bei
Nierenerkrankungen, bei mangelnder Wasseraufnahme, Flüssigkeitsverlust über die Niere und den Darm, Cushing-Syndrom, metabolische Azidose.

Vermindert durch
Flüssigkeitsverluste wie bei anhaltendem Erbrechen, Durchfall, Urämie, Pneumonie, ungenügender Chloridaufnahme mit der Nahrung. Folgeerscheinung ist eine vermindertere Salzsäure-Sekretion im Magen.

Magnesium
Vermehrt bei:
Niereninsuffizienz, Excicose

Verminder bei:
chron. Darmerkrankung, Tetanie, Vit-D-Mangel

Natrium
Vermehrt bei
Kochsalzintoxikationen, schwerer Dehydratation, hypertoner Zustand mit Durstgefühl und zentralnervösen Störungen infolge Zellschrumpfung.

Vermindert bei
hohen extrarenalen Verlusten (z.B. Erbrechen, Durchfall), bei Störungen der Nierenfunktion (akutes Nierenversagen), bei Hypaldosteronismus infolge Unterfunktion der Nebennierenrinde.

Proteine:

Gesamteiweiß Normwert 5,7 – 9,4 g/dl
Gesamteiweiße sind die organischen Grundbausteine einer Zelle.
Alle Eiweiße mit Ausnahme des gamma-Globulins werden in der Leber gebildet, wobei der Serumspiegel vom Gleichgewicht zwischen Bildung und Abbau abhängig ist.

Mögliche Ursachen eines erniedrigten Wertes:
Erniedrigte Werte wurden diagnostiziert bei längere Nahrungsverweigerung.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
Erhöhte Werte werden bei Infektionen festgestellt, z. B. bei starker Verwurmung oder Brustdrüsenentzündung. Stark erhöhte Eiweißwerte (oft über 10 %) treten auch bei FIP auf.

 

Albumin i.S.
Bei schweren Leberstörungen kann es zu einer verminderten Synthese einiger Proteinfraktionen, darunter Albumin und Gerinnungsfaktoren, kommen.

Die diagnostische Aussagekraft der Albuminkonzentration ist aber nicht sehr groß, da es erst sehr spät im Anschluss an eine Leberstörung zu einer verminderten
Syntheseleistung kommt (Hund: Halbwertszeit 10-12 Tage).

Erst ein Verlust von ca. 70-80% der normalen Leberfunktion führt zu
einer Hypalbuminämie.
Hypalbuminämien treten am häufigsten bei zirrhotischen Veränderungen, portosystemischen Enzephalopathien und schwerer, diffuser Leberzellnekrose auf. Die Hypoalbuminämie erreicht jedoch fast nie die Ödemgrenze (ca. 15 g/l).

Globuline:
alpha-Globulin Normwert a1 =4 – 14 %
alpha-Globulin Normwert a2 =7 – 12 %
beta-Globulin Normwert = 16 – 31 %
gamma-Globulin Normwert = 10 – 28 %

Falsch erhöhte Albuminspiegel treten bei Austrocknung auf!!!

Bei erniedrigtem Gesamteiweiß ist auch das Albumin erniedrigt.

Bei FIP sind meist die Albumine vermindert und die gamma-Globuline erhöht.

Mögliche Ursachen eines erniedrigten Wertes:
Albuminkonzentrationen, bei Magen-Darm- Trakt- und Nierenerkrankungen, Verbrennungen, verringerter Proteinaufnahme und Körperhöhlenergüssen (Sequestration), schwerer Durchfall, inneren Blutungenvermindert sein.

Verminderte Globulinkonzentrationen findet man weiterhin bei portosystemischer Enzephalopathie, da eine große Anzahl der Globuline in der Leber synthetisiert werden.

Bei länger andauernden, hochgradigen Leberstörungen kann es einerseits zu einer verminderten Synthese von Blutgerinnungsfaktoren, anderseits zu einer verminderten Ausscheidung von Galle in den Darm kommen. Bei letzterem wird Vitamin K vermindert aufgenommen, weshalb es zu einer geringeren Synthese von Prothrombin kommt. In einigen Fällen ist die Fibrinogenkonzentration aufgrund einer reduzierten Produktion ebenfalls erniedrigt (eine sehr geringe Fibrinogenkonzentration ist normalerweise die Folge einer Verbrauchskoagulopathie).

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
Akute Entzündungen und Fieber führen zu einem Anstieg der alpha- und gamma-Globuline. Akute Lebererkrankungen, chronische Entzündungen und Krebs erhöhen die alpha-Globuline. Erhöhte Werte treten auch bei Beeinträchtigung des retikuloendothelialen Systems auf.

Sowohl bei erhöhten, als auch erniedrigten Werten ist die Blutgerinnung verzögert, wodurch sich gerade bei eventuell durchzuführenden Leberbiopsien eine gewisse Gefährdung durch die unzureichende Blutstillung ergeben kann. Im Gegensatz zur Humanmedizin spielt in der Veterinärmedizin die Bestimmung von Gerinnungsfaktoren im Zusammenhang mit der Diagnostik von Leberstörungen eine sehr untergeordnete Rolle.

 

A/G Quotient
A/G steht für Albumin/Globulin. Dieser Qutient kann nur mit Hilfe der s. g. Elektrophorese (also Albumin und aller Globuline) errechnet werden. Das Albumin muß in einem bestimmten Verhältnis zu den Globulinen stehen. Ist dieses Verhältnis UNTER 0,6 (von Labor zu Labor kann dieser Referenzwert auch evtl. anders sein):

Der Quotient bei FIP:
Ein Quotient < 0.6 spricht für FIP, ein Quotient über 0.81 ist unverdächtig.

Wenn der A/G Quotient unter der Ref. liegt, muß man dann sehen, wo die Verschiebung(en) liegen! Denn auch ein „FIP-typischer“ A/G heißt nicht automatisch FIP, sondern man muß sehen, welche Globuline aus der Norm sind, oder ob es das Albumin ist…auch hier gibt es dann verschiedene andere Erkrankungsmöglichkeiten.
Selten ist der Quotient erhöht, so wie bei erniedrigten gamma-Globulinen, oder einer erworbenen Immundefizienz.

Eiweißelektrophorese
Um erhöhte Werte des Gesamteiweißes genau zu analysieren gibt es in der Medizin eine diagnostische Methode, die Auftrennung der Eiweiße – die Eiweißelektrophorese.
Es gibt Albumin, alpha,- beta, und gamma-Globulin.
Sie kann bei folgenden klinischen Symtomen zur Diagnose beitragen:
Austrocknung, Durchfall, starkes Erbrechen, Gewichtsverlust sowie Leber- und Nierenkrankheiten.

Bei diesem Test sprechen folgende Werte für das Vorliegen von FIP.

1.Anämie: ErniedrigteErythrozytenzahl, erniedrigter Hämatokrit,erniedrigte Hämoglobinkonzentration, also Blutarmut.

2. Lymphopenie, d.h. erniedrigte Lymphozyten

3. Kernlinksverschiebung der stabkernigen Granulozyten

4. Hyberbillirubinämie, d. h. erhöhte Billirubinwerte

5. Leberstörung, d.h. der GPT-Wert ist erhöht

6. Erhöhtes Gesamteiweiß, meist bedingt durch die Erhöhung des gamma- Globulins.

7. Erniedrigter Albumin/Globulin-Quotient, 96% aller Katzen mit einem Quotienten über 0.81 sind nicht an FIP erkrankt. Ein Quotientunter 0.6 spricht für FIP!


Quellen:
Vetmedlabor – Leberdiagnostik bei Hund und Katze, apotheken-umschau,
Krankheiten der Katze (Horzinek), Klinische Labordiagnostik in der Tiermedizin, www.heiligebirma-thecosyone.de

Diese Angaben sind ohne Gewähr und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In keinem Fall sollen und können Sie eine fachliche Beratung ersetzen oder überflüssig machen!

Pankreas

Lipase

(Referenzwert: bis 280 U/l)
Lipase ist ebenfalls ein Enzym, welches ebenfalls im Sekret der auchspeicheldrüse vorkommt. Damit das Enzym im Körper richtig angelagert werden kann, benötigt die Lipase zur Unterstützung die Gallensäuren. Bei Ausfall der Galle erscheinen etwa 40-50% und bei Ausfall des Bauchspeicheldrüsensekrets etwa 50-60% der Fette in unveränderter Form im Kot.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
(2- bis 3-fach erhöht)
akute Pankreatitis, Pankreasnekrose, Pankreastumoren, Niereninsuffizienz,
Lebererkrankungen (v.a. Lebertumoren), Glukokortikoidtherapie


Alpha Amylase

(Referenzwert: bis 1800 U/l)
Alpha-Amylase ist ein ein Bauchspeicheldrüsen-Enzym
Amylase kommt in hoher Aktivität im Sekret der Bauchspeicheldrüse vor. Im Blut oder Harn erfolgt die Untersuchung der Aktivität der Amylase bei Verdacht auf Entündungen der Bauchspeicheldrüse. Bei akuter Pankreatitis steigt die Aktivität der Amylase im Blut und die Ausscheidung des Enzyms im Harn um ein Mehrfaches an.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
(2- bis 3-fach erhöht)
akute Pankreatitis, Pankreasnekrose, Pankrestumoren, Niereninsuffizienz,
Magen-/Darmperforation, Glukokortikoidtherapie


Cholesterin

Niedrige Cholesterin-Konzentrationen können bei Tieren mit kongenitalen
oder erworbenen portosystemischen Shunts und fulminantem Leberversagen auftreten.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
Erhöhte Werte bei einem Tier mit Ikterus weisen – v.a. bei der Katze – auf eine Gallengangsobstruktion hin.

Jedoch sind erhöhte Werte auch bei Nicht-Lebererkrankungen, wie Pankreatitis, Diabetes mellitus, Hyper-adrenokortizismus
und Hypothyreose (Hund) sowie bei gesunden Tieren (v.a. Katze) zu finden.


Fructosamin

Durch Bindung von Glukose an Proteine entstehen Fructosamine. Bei Hunden weist Glukose eine stärkere Affinität zu Albuminen und bei Katzen zu Globulinen auf. Aufgrund der Halbwertzeit der Plasmaproteine gibt eine einzelne Messung von Fructosamin bereits Hinweise auf die durchschnittliche Glukosekonzentration in den vorangegangenen 1-2 Wochen.

Bei den meisten diabetischen Tieren ist die Blutzuckerkontrolle nicht immer optimal. Daher liegen die Fructosaminkonzentrationen wahrscheinlich nicht immer im Referenzbereich für normale Hunde und Katzen. Einzelne Messungen von Fructosamin sollten im Hinblick auf die klinischen Symptome des Diabetes, das Körpergewicht und die Blutzuckerkonzentration interpretiert werden. Die allgemeine Regel lautet: Je näher die Fructosaminkonzentration am Referenzbereich für gesunde Hunde und Katzen liegt, desto besser ist die Blutzuckerkontrolle.

Fructosamin-Referenzwerte für Katzen 200-340
Normale nicht diabetische Katze 190-365
Katze mit Erstdiagnose Diabetes 350-730

Behandelte diabetische Katzen:
– hervorragende Kontrolle 350-400
– gute Kontrolle 400-450
– akzeptable Kontrolle 450-500
– schlechte Kontrolle >500

Quelle: Feldman EC, Nelson RW (2004), Feline diabetes mellitus. In Canine and Feline Endocrinology and Reproduction. 3. Auflage. Saunders, St Louis, USA S. 563

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
Feliner Diabetes mellitus,

Weiterführende Informationen zum Thema Diabetis bei Katzen finden sie unter dem folgenden Link:
http://www.diabetes-katzen.net/info.html


Glucose

ist der Kurzzeitblutzucker, er ist nahrungsabhängig und steigt auch bei Aufregung, liegt aber bei Sally normal. Der wichtigere Indikator um einen Diabetes ausschließen zu können ist Fructosamin, der Langzeitblutzucker, Sally hat keinen Diabetes.

Mögliche Ursachen eines erniedrigten Wertes:
wahrscheinlich sehr nüchtern.
Der Glucosewert ist jedoch i.d. Regel ohne Relevanz bei Katzen.

Mögliche Ursachen eines erhöhten Wertes:
Stress


siehe auch:
Quellen:
Vetmedlabor – Leberdiagnostik bei Hund und Katze, apotheken-umschau,
Krankheiten der Katze (Horzinek), Klinische Labordiagnostik in der Tiermedizin, http://www.catgirly.de/

Quelle Fructosamin:
Management des Diabetes mellitus bei Hunden und Katzen
http://www.caninsulin.de/fruktosamin.asp

Diese Angaben sind ohne Gewähr und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In keinem Fall sollen und können Sie eine fachliche Beratung ersetzen oder überflüssig machen!

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